Ingenieurbüro Schardt
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DIN EN ISO 22000 - Internationaler Standard für Lebens- und Futtermittel

Die ISO 22000 ist der einzige stufenübergreifende, weltweit ausgelegte und zertifizierbare Standard für Lebensmittelsicherheit-Managementsysteme. Ausgangspunkt für die Entwicklung der ISO 22000 war der Ruf nach Vereinheitlichung der Standards im Lebensmittelsektor. Mehrfachzertifizierungen gehören in der Branche zur Tagesordnung. HACCP, BRC und IFS, um nur einige zu nennen, decken aber nur bestimmte Teilaspekte ab. Die von der GFSI (Global Food Safety Initiative, einer Organisation des weltweiten Einzelhandels) anerkannten Standards (z. B. IFS, BRC) finden regional unterschiedlich Anerkennung durch den Handel. Gerade für Unternehmen, die nicht an den Lebensmittelhandel liefern (z. B. Hersteller von Halbfertigerzeugnissen, Gerätehersteller, Catering) gab es bisher keinen umfassenden, allgemein anerkannten Zertifizierungsstandard für Lebensmittelsicherheit.

Wen betrifft die ISO 22000?

Alle Unternehmen, die direkt und indirekt an der Lebensmittelproduktion beteiligt sind, ungeachtet der Produktionsstufe.

  • Landwirtschaftliche Urprodukte (Schlachttiere, geerntete Pflanzen)
  • Lebensmittel-Halbfabrikate zur industriellen Weiterverarbeitung
  • Verarbeitete oder verpackte Lebensmittel
  • Lebensmittel-Zusatzstoffe
  • Transport- oder Lagerdienstleistungen für Lebensmittel oder Futtermittel
  • Primärverpackungen oder Materialien für Primärverpackungen von Lebens- und Futtermitteln (z. B. Folien, Beutel, Kartons, Schachteln, Becher, Deckel, Papier, Hartschalen)
  • Futtermittel (Einzel- oder Mischfuttermittel), Futtermittelzusatzstoffe
  • Reinigungsdienstleistungen, Reinigungsmittel
  • Schädlingsbekämpfungsdienstleistungen, Schädlingsbekämpfungsmittel
  • Gemeinschaftsverpflegung (Gaststätten, Kantinen, Catering)
  • Pflanzenschutzmittel, Vorratsschutzmittel
  • Maschinen, Einrichtungen und Geräte zur Lebensmittelverarbeitung
  • Handel (Einzelhandel, Großhandel, Zwischenhandel)

Inhalte der ISO 22000

  • Interaktive Kommunikation - Alle durch die systematische Gefahrenanalyse erhaltenen Informationen müssen durch die Unternehmen sowohl den vorgelagerten, den nachgelagerten als auch den übergeordneten Organisationen (z. B. Unternehmen, Behörden, Kunden) bereitgestellt werden.
  • Systemmanagement - Ein wesentlicher Grund für den Erfolg von Managementsystemen ist die ganzheitliche Betrachtung des Unternehmens. Das Modell des prozessorientierten Ansatzes der ISO 9001 wurde ebenso integriert wie die Forderungen des HACCP-Standards. Die ISO 22000 zielt ausschließlich auf die Lebensmittelsicherheit ab. Sie übernimmt aber nicht die Aufgabe der ISO 9001, die das allgemeine Qualitätsmanagement als Gesamtaufgabe der Unternehmensführung regelt.
  • HACCP - Die Gefahrenanalyse ist der Schlüssel zu einem effektiven Managementsystem für die Lebensmittelsicherheit. Die ISO 22000 fasst die Grundsätze des Systems der Gefahrenanalyse und die der kritischen Kontrollpunkte (Hazard Analysis and Critical Control Points – HACCP), basierend auf der von der Codex-Alimentarius-Kommission entwickelten Anwendungsschritte, zusammen. Alle vernünftigerweise zu erwartenden Gefahren müssen identifiziert, bewertet und beherrscht werden; dabei muss festgelegt werden, welche Gefahren innerhalb des eigenen Unternehmens und welche durch andere Unternehmen innerhalb der Produktionskette (bis hin zum Verbraucher) beherrscht werden müssen.
  • Präventivprogramme (PRP = prerequisite programs) - Neu in der ISO 22000 ist der Begriff der Präventivprogramme. Dabei handelt es sich um Grundvoraussetzungen und Handlungen, die für die Herstellung, Behandlung und Bereitstellung sicherer Lebensmittel nötig sind. Die Grundvoraussetzungen beziehen sich auf die Infrastruktur und die Arbeitsumgebung (Erfüllung der baulichen Anforderungen der Lebensmittelhygiene). Unterschieden werden davon die operativen Präventivprogramme (produktionsbezogene, steuerbare und validierbare Maßnahmen wie Reinigung und Desinfektion). Bei der Gefahrenanalyse stellt das Unternehmen fest, mit welcher Strategie die Gefahrenkontrolle durch eine Kombination der Präventivprogramme und des HACCP-Plans sichergestellt werden soll. Die benötigten Präventivprogramme hängen vom Segment der Lebensmittelkette, in dem sich das Unternehmen befindet, ab. Beispiele für entsprechende Begriffe sind gute Herstellungspraxis (GMP – Good Manufacturing Practice) oder gute landwirtschaftliche Praxis (GAP – Good Agricultural Practice) bzw. finden sich im Codex Alimentarius, der auch bei der Lebensmittelgesetzgebung in Europa berücksichtigt wird.
  • Gesamte Lieferkette - Eine wesentliche Stärke der ISO 22000 ist die Abdeckung der vollständigen Lieferkette. Dabei bezieht dieser Standard auch die Lieferanten ein, die in die Kette der Lebensmittelherstellung zuliefern. Hierzu gehörten u. a. auch Verpackungshersteller und Lieferanten von Vitaminen
  • Validierung, Verifizierung und Aktualisierung - Besonderes Augenmerk legt die ISO 22000 auf die Dokumentation und Nachweisführung, dass alle für die Lebensmittelsicherhit nötigen Maßnahmen vor ihrer Durchführung korrekt geplant, während der Durchführung korrekt gesteuert und danach vollständig hinsichtlich Wirksamkeit bewertet werden. Das bezieht sich v. a. auch auf die PRP sowie die Kombinationen daraus, nicht nur auf die CCP im Sinne des HACCP-Konzepts.

Ihr Nutzen:

  • Sie erfüllen und dokumentieren die höchsten Anforderungen an die Nahrungsmittelsicherheit
  • Sie schaffen Vertrauen in Ihre Leistungen bei Kunden, Geschäftspartnern und potentiellen Kunden
  • Möglichkeit der Erschließung von neuen Märkten und Kundengruppen
  • Ein Managementsystem für Lebensmittelsicherheit nach ISO 22000 ist ein Beitrag zum unternehmensbezogenen Risikomanagement. Dieser Ansatz wird durch die ISO 22000 in wesentlichen Punkten im Vergleich zu anderen verstärkt verfolgt.

 

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